Sonntag, 19. August 2012

Der Heimweg

Um 6:00 Uhr ging es mit dem Bus los zum Flughafen und mit dem Flieger nach Frankfurt Hahn. Der Flug war komplett ausgebucht und man hatte etwas das Gefühl, von den Flugbegleitern möglichst zügig verstaut zu werden. Schön war, dass wir bereits eine starke halbe Stunde früher landeten, als planmäßig vorgesehen.
Die eigentliche Heimreise begann dann innerhalb Deutschlands. Mag es an den Wartungen von Streckenabschnitten gelegen haben, oder war es doch die Hitze - in jedem Fall war ich dann von Frankfurt Hahn bis Tübingen fast 8 Stunden unterwegs. Dem gegenüber die knapp 2 Stunden Flug von Santiago...
Gestern hatte ich noch einen sehr schönen Abend in Santiago mit gutem Essen, Straßenkünstlern und -Musikern :)
Bei Gelegenheit folgt dann ein Rückblick auf den Weg, mit Bildern und ggf. Videos, die es bisher nicht auf den Blog geschafft hatten.

Samstag, 18. August 2012

Ein letzter Tag in Santiago

Vormittags fuhr ich mit dem Bus zurück nach Santiago und bekam dort das letzte Einzelzimmer in der Pension, in der wir bereits vor zwei Jahren übernachteten. Sie liegt sehr zentral und Luftlinie nur ein paar hundert Meter von der Kathedrale entfernt.

Der Tag in Santiago verging wie im Flug. Bald traf ich die zwei Tandem-Pilgerinnen, wir machten es uns in Parks gemütlich, gingen essen und kauften "Mitbringsel".

Nun sitze ich auf den Kathedralsplatz, lasse die Gedanken schweifen, blicke auf den Weg zurück und freue mich auf ein Konzert mit "traditioneller Musik aus der Region" (so die Dame in der Info), das allerdings erst um 22:15 beginnen wird.

Morgen geht es dann früh los. Ich muss um 7 Uhr am Flughafen sein und ich freue mich, trotz all der schönen Erlebnisse, wieder sehr, nachhause zu kommen.

Freitag, 17. August 2012

Jakobsmuschel

Nachdem ich vor zwei Jahren bereits erfolglos nach einer eigenen Jakobsmuschel gesucht hatte, wollte ich heute nochmals früh an den Strand, um abermals zu suchen. Da es in der Nacht sehr stark gewindet hatte, wurde einiges an Land gespült. Zwischen dem Treibgut und den schier endlosen Mengen an Algen im hinteren Teil der Bucht, waren auch einige größere Muscheln angespült worden, die die Algen mitgetragen hatten. So fand ich unter anderem drei schöne Jakobsmuscheln, die nun den Weg mit nachhause antreten werden.
Da sie jedoch bereits nach wenigen Minuten das Hotelzimmer mit "Meeresduft" erfüllten, warten sie nun am Fenster auf ihre Abreise ;)

Donnerstag, 16. August 2012

Fin del Camino - Finisterre

Mit ambivalenten Gefühlen erreichte ich Santiago de Compostela. Einerseits war ich sehr glücklich, das Ende dieses Weges erreicht zu haben. Und andererseits fühlte es sich nicht gut an, in diese, von Touristen und Souvenirs überladene, Stadt zu kommen. Nach den Tagen auf dem Weg, dem intensiven Wahrnehmen kleiner Dinge, dem Gehen alleine, den Begegnungen und Gesprächen mit anderen Pilgern, der Ruhe und der Natur, wollte ich möglichst schnell weiter. Das Gefühl, in Ruhe ankommen zu können und einfach nochmal Zeit für mich zu haben, hatte ich dort nicht.
So setzte ich mich etwas auf den Platz vor der Kathedrale, ging ins Pilgerbüro, um mit der Compostela den gegangenen Weg abzuschließen und machte mich dann auf zur Busstation, um nach Finisterre zu fahren.
Die Busfahrt ging an der schönen Küste entlang und so erreichte ich am Abend, nach ca. 3 Stunden Fahrt, Finisterre.
Nach gemeinsamem Abendessen und Frühstück mit den Tandempilgerinnen, fuhren diese wieder zurück nach Santiago und ich machte mich, nach einem Bummel durch die Stadt, auf den Weg zum Kap, zum Leuchttum von Finisterre.
Das Wetter ist heute sehr wechselhaft, es windet stark, aber die Sonne kann sich immer wieder durchsetzten.
Als ich am Leuchtturm ankam, hielten gerade einige Italiener eine Messe ab und sangen.
Als ich dann auf den letzten Felsvorsprüngen saß, vor mir der in der Sonne gleißende Atlantik und hinter mir der Leuchtturm, hatte ich das Gefühl, wirklich angekommen zu sein...

Mittwoch, 15. August 2012

Santiago de Compostela

Monte do Gozo

Durch Eukalyptuswälder und auf schönen Wegen ging es, nach einem leckeren Frühstück im Hotel, los zur letzten Etappe. Bei teilweise recht starkem Regen und beständigem Wind erreichte ich Monte do Gozo - Santiago ist nun nur noch wenige Km entfernt und so mache ich mich nun an den Abstieg, um, nach einem Zwischenstopp bei der Kathedrale, weiter nach Finisterre zu gehen (bzw. In diesem Fall: Fahren ;) )

Dienstag, 14. August 2012

Nach Salceda - nun auf dem Camino Frances

Mit dem 7-Uhr-Läuten verließ ich das noch dunkle Kloster und wanderte durch Wälder und Hügel bis ich nach Arzua kam, der Stadt, in der sich der Camino del Norte mit dem Camino Frances vereint. Es war deutlich zu spüren, wie sich hier der Weg und dessen Pilger veränderten.
Heutiges Tagesziel war ein, für Pilger, luxuriöses, Hotel am Rande des Weges, wo in alten Gemäuern recht moderne und angenehme Zimmer eingerichtet wurden.
Von hier aus geht es dann morgen das letzte Stück nach Santiago - es sind nun nicht einmal mehr 30km.
Gerade fühle ich mich so, dass ich keine Lust auf den Pilgertrubel in Santiago habe und so überlege ich, nachdem ich im Pilgerbüro vorbei geschaut habe, mit dem Bus direkt für ein paar Tage nach Finisterre zu entfliehen und die Küste zu genießen.

Montag, 13. August 2012

Nach Sobrado

Heute ging es, durch traumhafte Landschaft, bis zu einem Kloster.
Da wir nun nur noch 2-3 Tagesetappen von Santiago entfernt sind, machen hier viele Pilger Station (es gibt 120 Betten). Die Klosteranlage ist groß und erhaben mit einem schönen Garten und angeschlossenem Bauernhof.
Ich hatte das Glück, einer Probe des Mönchschors lauschen zu können und die Ruhe der weitläufigen Anlage zu genießen.

Sonntag, 12. August 2012

Nach Baamonde

Heute ein kurzer Post nach einer kurzen Etappe...
Nachdem ein Großteil der anderen Pilger bereits aufgebrochen war, gab es erst mal Frühstück in der Herberge und um 8:30 Uhr ging es dann gemütlich los auf den Weg. Die etwa 22 km ging es durch Hügel und Täler, teilweise im Schatten von Eukalyptusbäumen, in Hohlwegen und über Felder.
Die heutige Herberge liegt in einem "sehr verschlafenen" Ort. Glücklicher Weise öffneten sie extra für die Pilger den Supermarkt nochmals und so konnten wir uns noch etwas zum Kochen kaufen. Die Herberge selbst war, mit ihrem Garten, sehr gut zum Entspannen.
Morgen steht eine größere Etappe an und es gilt einige Höhenmeter zu überwinden. Ziel wird ein Kloster sein - bereits auf der anderen Seite des uns von Santiago trennenden Höhenzuges.
Auf dem Foto ist der Eingang der heutigen Herberge, vom Garten her.

Samstag, 11. August 2012

Nach Vilalba

Heute ging es früh morgens, noch bei völliger Dunkelheit und bei einem beeindruckenden Sternenhimmel los zu einem Aufstieg auf über 500m ü.N.N. Daraufhin ging es, in etwa gleicher Höhe, weiter bis zum eigentlichen Tagesziel, der Herberge in Gotan. Da es aber erst kurz nach 10:00 Uhr war, das Klima recht angenehm und es allgemein recht gut lief, entschlossen wir uns, bis nach Vilalba zu gehen. Hieraus ergab sich, laut GPS, eine Tagesstrecke von 38km, die deutlich in den Füßen/Beinen zu spüren ist.
Der Weg war heute recht abwechslungsreich und schön zu gehen. Wir hatten uns entschlossen, die Etappe heute für uns zu gehen - es ist ein besonderes, intensiveres Erleben, ganz alleine zu gehen und das eigene Tempo, die eigenen Gedanken, den eigenen Weg zu finden.
Die heutige Herberge liegt etwas außerhalb des Ortes; es war etwa 1km bis zum nächsten Supermarkt und ich konnte bisher noch keinen Blick ins Stadtzentrum werfen. Aber vielleicht führt ja der morgige Camino hindurch...

Freitag, 10. August 2012

In Mondoñedo

Heute gab es eine kurze Etappe, nachdem wir etwas länger geschlafen, gefrühstückt und eine Kaffeepause gemacht hatten.
Nun wartet ein entspannter Nachmittag und Abend in einer der, laut Reiseführer, schönsten Städte des Nordweges...

Donnerstag, 9. August 2012

Nach Vilanova

Was ein Tag...
In der Morgendämmerung brachen wir auf und gingen einen letzten, schönen Abschnitt an der Küste entlang. Dieser führte uns in großer Hitze bis nach Ribadeo. Dort verweilten wir eine ganze Weile und machten uns dann auf den Weg zur heutigen Herberge. Dort angekommen, fragten wir in der daneben gelegenen Bar nach etwas zu essen. Der dortige Wirt war jedoch äußerst unfreundlich und meinte, bis 20:30 Uhr gäbe es garnichts. Es war früher Nachmittag und so entschlossen wir uns, zu einer anderen Herberge zu gehen. Da die nächste Hergerge jedoch sehr klein war (und somit höchstwahrscheinlich voll), wollten wir zumindest zur übernächsten. Diese war jedoch noch einige km entfernt. Wir begannen also in der Mittagshitze unseren weiteren Weg in Richtung der Zielherberge. Da es sehr heiß war und wir schon einige km gelaufen waren, wollten wir uns etwas mitnehmen lassen, also trampen. Dies erwies sich jedoch als ziemlich aussichtslos, waren wir doch, seit wir von der Küste weg waren, ziemlich in der "Pampa". Dennoch nahm uns ein Herr ein kleines Stückchen mit bis zu einer Kreuzung, von der aus wir dem Camino folgten. Als wir schon damit rechneten, die folgenden km einfach laufen zu müssen, tauchte plötzlich ein Lieferwagen hinter uns auf und hielt an. Es war ein kleiner "Fahrender Laden", der die kleinen Siedlungen der Gegend mit Lebensmitteln versorgte. Der Fahrer war sehr freundlich und nahm uns ein großes Stück auf dem Weg mit und so saßen wir hinten, zwischen Broten, Würsten und Konserven und kamen schnell ein großes Stück vorran. Zum Ort war es dann nur noch ein kleines Stück zu laufen und sowohl die neue Unterkunft im Gemeinde-Sportzentrum, das Einkaufen und Kochen in der eigentlichen Herberge, wie auch der Ort an sich taten gut und so fielen wir, nach einem langen Tag, erschöpft ins Bett.

Mittwoch, 8. August 2012

Nach Tapia de Casariego

Der gestrige Tag brachte manche Veränderungen mit sich: die Pilgerinnen aus Milano und Madrid entschieden sich für andere Wegabschnitte und der Mitpilger pochte auf ein immer früheres Aufstehen und mehr Kilometer pro Tag. Dies entsprach nicht meinen Vorstellungen und Erwartungen an den Weg - mein Ziel ist es nicht, bereits vor Sonnenaufgang möglichst viele Km zurückgelegt zu haben. Ich möchte verweilen können und den Weg als solchen genießen.
Eine schöne Fügung war, dass gestern auch eine Wiener Pilgerin in der Herberge eintraf, der ich bereits in anderen Herbergen begegnet war. Wir entschlossen uns, heute zusammen den Weg zu gehen, genossen das angenehme Tempo, die Zeit, kurz: den Weg.
Ziel war heute eine wunderschön gelegene Herberge, direkt an der Steilküste :)
Der Nachmittag am/im Meer und nun ein leckeres Pilgermenü rundeten diesen sehr, sehr schönen Tag ab...

Dienstag, 7. August 2012

Nach Piñera

Schon früh machten wir uns auf auf einen langen Weg. Er zog sich von Tal zu Tal im Hinterland und als wir den Schatten verließen und herrliche Ausblicke auf das Meer hatten, schien die Sonne recht stark und so wurde der Weg zum heutigen Ziel, einer Herberge oberhalb des Meeres, lang und ich freue mich jetzt schon sehr auf die morgige Etappe, die uns wieder näher an die Küste bringen wird.
Das Wetter wird auch die nächsten Tage sehr gut werden, weshalb wir auch auf den kommenden Etappen versuchen werden, früh aufzubrechen.